Seit seiner Gründung im Jahr 2018 pflegt das City Light Symphony Orchestra das epochale Film- und Filmmusikschaffen von Charlie Chaplin – der wohl bedeutendste Komiker des 20. Jahrhunderts und ein nicht minder begabter und kreativer Komponist und Instrumentalist.
In wechselnden Formationen haben sich die Musikerinnen und Musiker des City Light Symphony Orchestra mit Frühwerken von Chaplin auseinander gesetzt – beispielsweise mit Kurzfilmen wie «The Immigrant», «The Rink» und «The Adventurer» aus den Jahren 1916/17 – und auch seine Meisterwerke in abendfüllender Spielfilmlänge in neuer Pracht im Konzertsaal aufleben lassen – wie «City Lights» im Oktober 2022.
Es freut und ehrt uns, dieses filmische und filmmusikalische Erbe auch künftig und in jährlicher Kadenz im Rahmen unserer Partnerschaft mit dem Chaplin Office und der Roy Export Company Ltd. weiterzuführen. Der Start dieser exklusiven Kollaboration erfolgt bereits im November 2024 mit der erstmaligen Aufführung von «The Great Dictator», dem bedeutendsten Film Chaplins.
Die Konzertserie ist auch auf denkwürdige Jubiläen von Charlie Chaplin ausgerichtet. So feiert sein Meisterwerk «The Gold Rush» 2025 sein 100-Jahr-Jubiläum. Im Jahr 2026 führen wir «Modern Times» auf, exakt 90 Jahre nach dessen Veröffentlichung. Und die Aufführung von «City Lights» im Jahr 2027 wird mit dem 50. Todestag von Chaplin zusammenfallen.
Neben den nachfolgend bereits angekündigten abendfüllenden Meisterwerken werden wir zudem weiterhin in Kammermusik-Formation ausgewählte Kurzfilme von Chaplin in Konzertsälen und auf Freiluftbühnen präsentieren.
Geniessen Sie mit uns Charlie Chaplins unvergleichlichen, treffsicheren Witz, die grossen Emotionen, die satirische Brillanz und insbesondere auch die ergreifende, mitreissende Filmmusik in allerbester Live-Qualität und mit den preisgekrönten Filmen auf Grossleinwand!
Die Konzert-Aufführungen im KKL Luzern
«The Great Dictator» – in Concert
City Light Symphony Orchestra
Freitag, 15. November 2024 | 19:30 Uhr
KKL Luzern · Konzertsaal
«The Great Dictator» erzählt die Geschichte eines jüdischen Friseurs (Chaplin), der sich in einer neuen Welt wiederfindet, nachdem er als Erst-Weltkriegs-Versehrter 20 Jahre in einem Krankenhaus zugebracht hat. Der Stadtteil, in dem sein Friseurladen steht, gilt inzwischen als Ghetto für Juden und Andersdenkende. Er gerät in einen Strudel dramatischer Ereignisse…
«The Gold Rush» – in Concert
City Light Symphony Orchestra
Samstag, 1. November 2025 | 19:30 Uhr
KKL Luzern · Konzertsaal
Ein ruhiger und zufriedener «Tramp» sucht sein Glück in den versteckten Goldminen von Klondike. Die Ruhe ist jedoch schnell dahin, als ein anderer Goldsucher, der genauso ausgehungert ist wie er, beginnt, ihn mit einem riesigen Huhn zu verwechseln. In dieser Welt, in der Schnürsenkel zu Spaghetti und Brötchen zu Ballettschuhen werden, verwandelt Chaplin, der Alchemist, Gold in Poesie.
Ticketvorverkauf startet am 15.9.2024
«Modern Times» – in Concert
City Light Symphony Orchestra
Freitag, 30. Oktober 2026 | 19:30 Uhr
KKL Luzern · Konzertsaal
Unter dem infernalischen Produktionstempo der Fabrik erleidet der «Tramp» plötzlich einen Nervenzusammenbruch und wird verrückt. Vom Krankenhaus über das Gefängnis bis hin zur Arbeitslosigkeit gerät er in das Räderwerk der modernen Industrialisierung. Bis er auf ein schönes verwaistes Mädchen trifft, dem er zur Flucht vor der Polizei verhilft…
Ticketvorverkauf startet im Herbst 2025
«City Lights» – in Concert
City Light Symphony Orchestra
Sonntag, 26. Dezember 2027 | 17:00 Uhr
KKL Luzern · Konzertsaal
Auf seinen Streifzügen durch die Strassen der Stadt begegnet der «Tramp» einem blinden Blumenmädchen, das ihn mit einem reichen Mann verwechselt. Später rettet der Tramp einen betrunkenen Millionär, der versucht, sich im Fluss zu ertränken. Der Millionär wird sein bester Freund. Das heisst, bis er nüchtern wird und den Tramp nicht mehr erkennt…
Ticketvorverkauf startet im Herbst 2026
Aus unserem Journal
Charlie Chaplin – eine Ikone des Stummfilm
Charlie Chaplins Filme begeistern seit Jahrzehnten ein Millionenpublikum. Doch er war nicht nur Schauspieler und Regisseur, sondern auch Produzent und ein begnadeter, einfallsreicher Komponist. Ein Porträt.
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Charlie Chaplins «The Great Dictator» – Entstehung der Filmmusik
Charlie Chaplins «The Great Dictator» aus dem Jahr 1940 ist ein denkwürdiges Meisterwerk. Auch hierfür hatte sich Chaplin dem Ideal der Perfektion verschrieben – nicht zuletzt in Bezug auf die Oscar-nominierte Filmmusik.
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Zur Person Charles Spencer Chaplin Jr. (1889–1977)
Charles Spencer Chaplin Jr. wurde am 16. April 1889 in London geboren. Seine Berühmtheit erlangte er als Schauspieler in der Stummfilmzeit, wobei seine Arbeiten im Komödiengenre neue Massstäbe setzten und mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht wurden – darunter einen Oscar für «Limelight» (1952; den Oscar erhielt er im Jahr 1973, weil «Limelight» erst 1972 in Los Angeles veröffentlicht wurde).
Seine Kindheit war von Armut und Schicksalsschlägen geprägt. Seine Eltern trennten sich kurz nach seiner Geburt. Sein Vater verstarb 1901 an den Folgen von Alkoholmissbrauch, seine Mutter kämpfte zusehends mit psychischen Problemen. Charlie indes liebte das Theaterspiel und erhielt ab 1901 erste kleine Filmrollen.
Ab 1914 übernahm er Aufträge grosser Studios, darunter auch seine Arbeiten für die Mutual Company, wobei während den Jahren 1916/17 die zwölf legendären «Mutual»-Komödien entstanden. Während diesen produktiven und innovativen zwei Jahren kreierte Chaplin mit seinen selbst produzierten und unter Eigenregie entstandenen Komödien eine neue Kunstform für dieses Genre.
1918 wechselte Chaplin von der Mutual Company zu First National wo er auch weitreichendere künstlerische Freiheiten erhielt und nicht mehr nur als Schauspieler, sondern auch Regisseur, Produzent, Komponist und Musiker fungierte.
1919 gründete Chaplin zusammen mit Mary Pickford, Douglas Fairbanks sen. und D. W. Griffith die Filmstudios United Artists. 1931 enstand «City Lights». 1936 erschien der Film «Modern Times» und 1940 erschien mit «The Great Dictator» Chaplins erster eigentlicher Tonfilm.
Im September 1952, zu Beginn der McCarthy-Ära, verliess Chaplin die Vereinigten Staaten für einen Kurzbesuch in England. Anlass war die Weltpremiere seines dort spielenden Films «Limelight». Als Hoover hiervon erfuhr, verhinderte er mittels eines Verfahrens Chaplins Rückkehr in die Vereinigten Staaten, weil Chaplin mit seiner politischen Gesinnung und seinem Lebenswandel dem Establishment ein Dorn im Auge war. Daher blieb er in Europa und zog im Dezember 1952 in die Schweiz.
Es entstanden noch Filme wie «A King in New York» 1957 und zehn Jahre später der Streifen «A Countess from Hong Kong». Dies war der letzte Film Chaplins.
Charlie Chaplin verstarb am 25. Dezember 1977 im Alter von 88 Jahren in Corsier-sur-Vevey, wo sich auch sein Grab befindet.